Ausrüstung
Die moderne Ausstattung der Feuerwehr Niedertraubling entspricht dem Stand der Technik. Die wichtigsten Gerätschaften sind hier vorgestellt.
Schutzkleidung
Die persönliche Schutzausrüstung hat bei der Feuerwehr einen sehr hohen Stellenwert. Immerhin ist sie im Ernstfall unsere Lebensversicherung, wenn es darum geht, Gefahren auf den eigenen Körper abzuwehren. Dies können mechanische oder thermische Gefahren sein - wie sie meist bei Feuerwehreinsätzen und Übungen vorkommen - oder aber es handelt sich um Gefahren, die den ABC-Gruppen (atomar, biologisch, chemisch) zugeordnet sind.
Um uns gegen die alltäglichen Gefahren zu Schützen, stehen uns bei der Feuerwehr Niedertraubling die LION Apparel V-Force® Max Schutzanzüge zur Verfügung. Sie sind mit einem Oberstoff aus NOMEX® Comfort und einer Membran aus GORE-TEX Nässesperren mit GORE® CROSSTECH® & GORE® AIRLOCK® Spacer Produkttechnologie ausgestattet. Damit bieten diese Schutzanzüge für unsere Kameraden den höchstmöglichen Schutz, auch im Atemschutzeinsatz.
Atemschutz
Um uns bei Einsätzen gegen Atemgifte - das können Rauchgase bei Bränden oder giftige Dämpfe von ABC-Gefahrenstoffen sein - zu schützen, gibt es bei der Feuerwehr Niedertraubling 4 Pressluftatmer AirGo MAX von MSA in Verbindung mit den Atemschutzmasken Ultra Elite und den AutoMaXX-ESA-Short Lungenautomaten. Diese Komponenten ermöglichen im Zusammenspiel einen umgebungsluftunabhängigen Atemschutz.
Zusätzlich ist an jedem Atemschutzgerät ein MSA motionSCOUT K Bewegungslosmelder angebracht, der laut Alarm schlägt, falls sich der Atemschutzgeräteträger nicht mehr bewegen sollte. Dies erleichtert im Falle eins Atemschutznotfalls das Auffinden und Retten des verunglückten Kameraden im Brandrauch durch den Sicherungstrupp.
Für Personensuchen in Gebäuden liegt ein Halligan-Tool, ein Tragetuch, zwei Behälter mit Fluchthauben sowie Bandschlingen und Türkeile vor, die vom jeweiligen Atemschutztrupp mitgeführt werden können. Das Mitführen von ADALIT® L-3000 Handlampen, einem Handfunkgerät und einer Feuerwehrleine vervollständigt die Standardausrüstung eines Atemschutztrupps, die je nach Einsatzlage durch zusätzliche Geräte oder Schläuche/Strahlrohre erweitert werden kann.
Die Atemschutzüberwachung wird bei der Feuerwehr Niedertraubling mit der Überwachungstafel Dräger REGIS® 300 nach den Richtlinien der FwDv 7 durchgeführt. Mit einer Tafel können maximal 3 Trupps überwacht werden.
Tragkraftspritze
- Baujahr: 1992
- Motor: BMW Type A 10 B08 V
- Motorleistung: max. 34kW (46,2PS)
- Pumpe: Feuerlöschkreiselpumpe
- Entlüftung: Doppelkolben-Ansaugpumpe
- Pumpenleistung: 8 bar - ca. 1400l /min
- Gewicht: ca. 152 kg (mit Öl und Kraftstoff)
Stromerzeuger
- elektrische Leistung: 9 kVA
- Antriebsmotor: Briggs & Stratton, 11,8 kW (16 PS), 2 Zylinder, 4 Takte, 480 cm3 Hubraum
Der Stromerzeuger versorgt bei Bedarf:
- mobilen Beleuchtungssatz, der u. a. zum Ausleuchten von Einsatzstellen verwendet wird
- Wassersauger
- Tauchpumpe
- andere elektrische Geräte.
Tauchpumpensatz
Die MAST TP 4-1 Tauchpumpe kommt meist beim Auspumpen von Gebäude-Kellern oder Tiefgaragen zum Einsatz, die bei Hochwasser oder Starkregenereignissen mit Wasser vollgelaufen sind. Sie ist speziell für den Lenzbetrieb vorgesehen, durch den große Wasserfördermengen bei niedrigen Ausgangsdrücken erreicht werden. Der Förderstrom richtet sich hier stark nach dem Förderdruck bzw. der Wassersäule:
Förderdruck in bar | Förderstrom in L/min. |
---|---|
0 | 700 |
0,5 | 610 |
1,0 | 400 |
1,2 | 220 |
1,5 | 0 |
Wassersauger
Bei nur kleinen Wasserschäden oder um Restwassermengen aus Gebäuden herauszupumpen verwenden wir den Wassersauger ALTO SQ 650-71. Er verfügt über ein Brutto-Behältervolumen von 64 l und fasst eine Flüssigkeitsmenge von 32 l.
Darüber hinaus ist er mit einer Pumpautomatik ausgestattet, die - sobald der Behälter voll ist - das im Behälter befindliche Wasser über einen angeschlossenen C-Schlauch abpumpt. Dadurch entfällt das ständige Entleeren des Behälters von Hand.
Motorkettensäge mit Schnittschutzkleidung
Bei starken Stürmen oder Orkanen kommt es häufig vor, dass Äste abknicken oder ganze Bäume entwurzeln und Straßen blockieren. Straßen sind Rettungswege und um diese freizuhalten und um den Verkehrsfluss so schnell wie möglich wieder herzustellen, verfügt die FF Niedertraubling über eine Motorkettensäge des Typs MS 280 C-Q von der Marke STIHL. Bevor Feuerwehrdienstleistende mit der Motorsäge arbeiten dürfen, müssen sie zuvor einen Kettensägenkurs erfolgreich absolviert haben.
Auch das Tragen der Schnittschutzausrüstung ist Voraussetzung für die Bedienung der Motorsäge. Die Schnittschutzkleidung besteht aus Schnittschutzhosen und Waldarbeiterhelmen mit integriertem Gehörschutz für zwei Feuerwehrleute. Die doppelte Ausführung ermöglicht auch hier das truppweise Vorgehen.
Erste-Hilfe-Ausrüstung
Für den Fall, dass die Feuerwehr vor dem Rettungsdienst an der Einsatzstelle eintrifft oder zur Unterstützung des Rettungsdienstes steht bei uns eine Erste-Hilfe-Ausrüstung bereit, die aus
- einer Krankentrage zum Transport nicht gehfähiger Personen,
- einer Sanitätstasche mit diversen Utensilien für die Erstversorgung von Verletzten,
- einer Wolldecke zum Wärmeerhalt von Personen
- und wahlweise einem Leinenbeutel als Kopfkissen auf der Krankentrage
besteht.
Um die Erste-Hilfe im Ernstfall auch qualifiziert leisten zu können, durchläuft jeder Feuerwehrdienstleistende im Rahmen seiner Grundausbildung einen erweiterten Erste-Hilfe-Kurs, in dem auch die Anwendung der am Standort vorhanden Erste-Hilfe-Ausrüstung gelehrt und geübt wird.
Waldbrandsatz-D
Die in den vergangenen Jahren immer häufiger gewordenen Hitzeperioden und die dadurch gestiegene Anzahl an Vegetationsbränden haben uns dazu veranlasst einen Waldbrandsatz-D zu beschaffen. Dieser besteht aus einem Schlauchtragekorb der Größe C in dem ein Verteiler C-DDD, 3 x 15 m D-Schlauch und 3 D-Hohlstrahlrohre untergebracht sind. Durch den Waldbrandsatz-D ist es möglich den gesamten Löschaufbau ab der Pumpe eine Nummer kleiner aufzubauen (aus B wird C, aus C wird D). Dies ist vor allem bei Vegetationsbränden wie Bahndammbränden, Wiesen-, Busch- und Waldbränden sinnvoll, bei denen keine Wasserversorgung in nächster Nähe vorhanden ist.
Jeder Schlauch benötigt zum "aufpumpen" erst eine gewisse Menge Totwasser, das für das eigentliche Löschen nicht zur Verfügung steht (B-Schlauch: ca. 88 l, C-Schlauch: ca. 21 l). Durch die kleineren Schläuche wird weniger Totwasser benötigt und die 600 Liter Löschwasser, die wir mit unserem MLF mitführen, können in der kleinen Phase des Vegetationsbrandes viel effizienter eingesetzt und der Brand bestenfalls komplett gelöscht werden, bevor es zu einem großen Flächenbrand kommt.