Richtiges Verhalten vor, während und nach einem Brand

Brand_Piesenkofen.jpgHier erfahren Sie einige wertvolle Tipps wie Sie Brände verhindern können oder wie Sie bei Entstehungsbränden eigene Löschversuche möglichst effizient und sicher unternehmen können.

Sollte es gebrannt haben, ist danach die Ratlosigkeit oft groß - was jetzt? Hier wollen wir Ihnen eine kleine Checkliste an die Hand geben, in der die nächsten Schritte nach einem Brand aufgeführt sind, sodass der Brandschaden schnellstmöglich beseitigt werden kann.


Vorbeugende Maßnahmen

Die Ursachen von Brandereignissen sind vielfältig. Jede einzelne immer im Blick zu haben, ist nahezu unmöglich. Durch allgemeine Maßnahmen, wie dem Installieren von Rauchmeldern und dem Freihalten von Fluchtwegen, können Sie jedoch den vorbeugenden Brandschutz in Ihrem privaten Haushalten erheblich verbessern.

Rauchmelder retten Leben!

Eine der wichtigsten Maßnahmen - wenn nicht sogar die wichtigste - ist die Installation von Rauchmeldern in der Wohnung. Der Spruch "Rauchmelder retten Leben!" hat sich in unseren Feuerwehreinsätzen schon oft bestätigt. Was viele nicht wissen: seit 31.12.2017 gibt es in Bayern eine Rauchwarnmelder-Pflicht auch für Bestandsbauten! Außerdem sind Rauchmelder auch nicht mehr die Quälgeister, die ständig Nachts pfeifen, wenn die Batterie leer ist. Hier gibt es wartungsfreie Alternativen, die 10 Jahre lang halten.

Möchte man Rauchmelder in der Wohnung oder im Haus installieren, stellen sich aber oft viele Fragen:

  • Ist bei Mietwohnungen der Eigentümer oder der Mieter für die Installation der Rauchmelder verantwortlich und wer für die regelmäßige Wartung?
  • Worauf muss ich beim Kauf von Rauchmeldern achten?
  • In welche Räume müssen Rauchmelder installiert werden und wie?

Die Antworten auf diese Fragen, Tipps für den Kauf und die richtige Montage sowie rechtliche Informationen erhalten Sie ausführlich unter: https://www.rauchmelder-lebensretter.de/

Auch die Versicherungskammer Bayern hat eine Informations-Broschüre zum Thema Rauchwarnmelder herausgegeben. Hier sind zusätzlich einige wertvolle Hinweise zum vorbeugenden Brandschutz aufgeführt:

Brandlast reduzieren - Fluchtwege frei halten

Je mehr Gerümpel auf dem Dachboden, im Keller, in der Garagen oder im Treppenhaus lagert, desto höher ist die Brandlast - heißt: desto mehr kann brennen. Dies führt unweigerlich dazu, dass Brände größer, intensiver und heißer werden, wodurch auch die Schäden größer ausfallen. Zusätzlich behindert dieses Material die Feuerwehren bei der Brandbekämpfung.

Aber nicht nur die höhere Brandlast ist ein Problem. Zugestellte Fluchtwege können dazu führen, dass Personen nicht mehr rechtzeitig aus einem brennenden Gebäude herauskommen oder dass Löscheinrichtungen/Feuerlöscher unzugänglich sind - unter Umständen mit verheerenden Folgen.

Der Landesfeuerwehrverband Bayern hat hierzu eine Informationsbroschüre herausgebracht, die zu diesem Thema sensibilisieren soll:


Was tun, wenn's brennt?

Kommt es trotz vorbeugender Maßnahmen zu einem Feuer, so bewahren Sie zunächst Ruhe und alarmieren Sie unter der 112 die Feuerwehr. Der Landesfeuerwehrverband Bayern hat in einer Info-Broschüre allgemein gültige Information zum Verhalten im Brandfall herausgegeben.

Eigene Löschversuche - so kann es klappen

Wenn es sich um einen kleinen Entstehungsbrand handelt (Fritteuse, Papierkorb, Adventskranz, etc.), so können Sie - nachdem Sie den Notruf abgesetzt haben - versuchen den Brand mit geeigneten Mitteln selbst zu löschen - grundsätzlich jedoch nur, wenn Sie sich dabei nicht selbst in Gefahr bringen!

Die Wahl des Löschmittels ist hierbei von entscheidender Bedeutung. So dürfen Sie beispielsweise niemals Wasser als Löschmittel bei Fettbränden in der Küche verwenden, andernfalls kann es zu einer Fettexplosion kommen! Geeignet wäre hier ein feuchtes Geschirrtuch, eine Löschdecke oder der Deckel der Pfanne/Fritteuse, um das Feuer zu ersticken. Anschließend lassen sie das Brandgut abkühlen und verbringen es ins Freie.

Idealerweise verwenden Sie bei Entstehungsbränden tragbare Feuerlöscher. Die Wahl des richtigen Feuerlöschers richtet sich nach der Brandklasse, der das Feuer/Brandgut zugeordnet werden kann. Eine Übersicht die Brandklassen enthält die nachfolgende Tabelle:

Brandklassen.JPG

In Privathaushalten finden sich meist ABC-Pulver-Löscher, die für die Brandklassen A, B und C geeignet sind. Pulverlöscher sind jedoch in Innenräumen mit Vorsicht zu genießen, da sie eine sehr intensive Staubentwicklung hervorrufen. Wir empfehlen daher für Privathaushalte Schaumlöscher, die für die Brandklassen A und B geeignet sind. Mit einem solchen Schaumlöscher sind Sie für die meisten Brand-Eventualitäten in einem normalen Privathaushalt bestens gerüstet.

Für den effizienten Einsatz von Feuerlöschern gibt es ein paar Anwendungshinweise zu beachten, die im folgenden Bild erläutert werden:

Feuerlöscher.JPG


Nach einem Brand - was nun?

In Ihrer Wohnung oder in Ihrem Haus hat es gebrannt, der Brand konnte gelöscht werden, aber viele Fragen und Probleme bleiben. Wir möchten Ihnen mit einigen Informationen die unmittelbar anstehenden Fragen beantworten.

Bei einem Brand entstehen grundsätzlich Schadstoffe. Die meisten dieser Schadstoffe sind gasförmig und können durch ausreichende Lüftungsmaßnahmen entfernt werden. Einige Schadstoffe sind jedoch an Rußpartikel gebunden und haben sich mit dem Ruß auf Einrichtungsgegenständen, Nahrungsmitteln, Spielzeug usw. abgelagert. Diese Schadstoffe können für Sie dann gefährlich werden, wenn sie mit dem Ruß in Ihren Körper gelangen (Einatmen von Rußpartikeln, Verschlucken von Rußpartikeln bei der Nahrungsaufnahme usw.).

Nach einem Brand raten wir Ihnen:

  • War Ihre Wohnung vom Feuer, Ruß oder Rauch betroffen, sollten Sie zunächst jeden Aufenthalt in der Wohnung vermeiden. Bleiben Sie mit Ihrer Familie zusammen.
  • Wenn Sie oder Familienmitglieder ein Unwohlsein verspüren, suchen Sie einen Arzt auf.
  • Benachrichtigen Sie, sofern vorhanden, sofort Ihren Vermieter und Hauseigentümer!
  • Suchen Sie sich für die kommende Nacht nach Möglichkeit eine Unterkunft bei Verwandten, Freunden oder in einem Hotel. Bei der Suche nach einer Unterkunft können wir Ihnen behilflich sein - sprechen Sie uns an.
  • Nehmen Sie außer Wertsachen und wichtigen Dokumenten zunächst nichts aus Ihrer Wohnung mit! Sie vermeiden damit die Ausbreitung von Ruß. Unbedingt benötigte Dinge sollten Sie vor dem Gebrauch gründlich mit Wasser und Reinigungsmitteln säubern.
  • Sichern Sie Ihre Wohnung beim Verlassen gegen unbefugten Zutritt. Sollte die Brandstelle durch die Polizei versiegelt worden sein, ist der Zutritt untersagt!

Informieren Sie Ihre Versicherung! Sofern Sie eine Hausratversicherung abgeschlossen haben, setzen Sie sich so schnell wie möglich mit Ihrer Versicherung in Verbindung. Als Eigentümer des Hauses bzw. der Wohnung setzen Sie sich auch mit Ihrer Gebäudeversicherung in Verbindung, falls Sie entsprechend versichert sind.

Fachfirmen bieten eine professionelle Reinigung von Brand- und Rußspuren an. Erkundigen Sie sich nach diesen Firmen z. B. in Branchenverzeichnissen und lassen Sie sich von diesen Firmen beraten.

Quelle: https://www.fwvbw.de/nach-einem-brand-was-nun,174.html